Schlagwort: politik

Politik und Unterhaltung

Habe einen Kommentar auf der geschlossenen Dialogplattform Facebook hinterlassen – auf einen Post von @mrtopf. Da ich dort normalerweise nicht kommentiere, möchte ich den Gedanken hier im „offenen Web“ noch festhalten.

Wie gesagt: Nur ein Gedanke – unrein und unfertig.

Politik ist der mühsame Versuch, die gesellschaftlichen Interessen unter einen Hut zu bringen und zu einem „Gemeinwohl“ beizutragen. Die „Show“ gehörte in bestimmten Zeiten dazu – und diente zur Mobilisierung. Diese Phase wurde als „Wahlkampf“ bezeichnet. Politik hat sich also zu bestimmten Zeiten bewusst das Entertainment zu nutze gemacht, um zu „politisieren“.

Heute scheint es, dass sich das Entertainment durchgesetzt habe. Trump – ja nur als ein Beispiel – hat keine politischen Interessen mehr, sondern will die Show: provokativ, plakativ, einfach, ohne Erklärung, ohne Verantwortung. Und in der digitalisierten Medienwelt findet er schnell die Echokammern, die ihn laut und lauter werden lassen.

Das ist gefährlich, weil Politik eigentlich weiter Politik ist – auch wenn es als Entertainment verkauft wird (im Grund ein Fehler der vergangenene Politiker-Generationen).

Was passiert wenn das Entertainment plötzlich auch gewählt wird, haben wir in GB gesehen: Die Show-Stars treten zurück und haben plötzlich Angst vor der eigenen Courage. Im Grunde zeigt es aber auch, dass der Respekt vor dem politischen Betrieb immer noch sehr groß ist. Noch. Zum Glück.

Was geschieht, wenn die Geister, die Trump & Co. geweckt haben, nicht mehr zurück gehen? 🙁 Das kann böse werden.

Wie kann es zukünftig weiter gehen? Vielleicht indem mehr und mehr in Verwaltungsapparate gepackt wird, die einfach unabhängig „funktionieren“; und mit Politikern, die vor allem repräsentativen Charakter haben. Wir müssen uns dann daran gewöhnen, dass unser Bedürfnis nach Veränderung nicht mehr in Wahlen befriedigt werden kann, sondern „Politik“ nur verlässlich durch das Engagement in und mit den Verwaltungen geschieht.